Welche Probleme verursacht Stagnationswasser?
Stagnationswasser ist aufgrund der aktuellen Corona-Situation ein Thema, das momentan vor allem Hotels, Pensionen sowie die Gastronomiebranche betrifft. Oft ist es wirtschaftlich nicht tragbar, die Hotels zu eröffnen, Personal zu beschäftigen und dann dennoch die Gäste fern bleiben. Fließt das Wasser nicht mehr regelmäßig durch die Wasserleitungen und Armaturen, entsteht Stagnationswasser. Darin können sich Keime und Bakterien bilden, die ernsthafte Probleme mit sich bringen. Eine der weitverbreitetsten Problematiken sind Legionellen.
Was sind Legionellen? Warum sind sie problematisch? Wie infiziere ich mich?
Legionellen sind Bakterien, die natürlicherweise in Oberflächengewässern und im Grundwasser vorkommen. Die hier vorkommende Anzahl ist normalerweise aber gering und unbedenklich. Problematisch für den Menschen können Legionellen dann werden, wenn sie gehäuft im Leitungswasser auftreten. Unsere Leitungssysteme bieten den Bakterien sehr gute Bedingungen für eine schnelle Vermehrung.
Vermehrung von Legionellen
Die erhöhte Vermehrung der Bakterien in unseren Rohrleitungen hat mehrere Gründe. Zum einen begünstigen Kalkablagerungen in den Leitungen die Ansiedlung von Mikroorganismen. Mit der Zeit bildet sich eine schleimartige Grundsubstanz an den Wänden der Rohre, ein sogenannter Biofilm. In diesem Biofilm können sich allerlei Bakterien, so auch die Legionellen, gut vermehren. Noch idealer werden die Bedingungen, wenn das Wasser in den Leitungen für längere Zeit steht. In diesem Stagnationswasser wird besonders schnell ein Biofilm aufgebaut und das Wachstum von Bakterien gefördert. Da Corona-bedingt aktuell viele Einrichtungen nun nicht regulär genutzt werden und somit die Wasserhähne für längere Zeit nicht laufen, bietet das Stagnationswasser gute Vermehrungsbedingungen.
Wie können Legionellen die Gesundheit beeinträchtigen?
Gefährlich für die Gesundheit kann es werden, wenn Sie legionellen-haltige Wassertropfen, sogenannte Aerosole, einatmen. Dies kann beispielsweise durch den Wasserdampf beim Duschen, beim Baden im Whirlpool, über Raumluftbefeuchter oder über Klimaanlagen geschehen. Durch das Einatmen der Bakterien können unterschiedliche Krankheitsbilder auftreten. Zum einen kann es zu einem fiebrigen Infekt mit grippeähnlichen Symptomen kommen, möglich ist aber auch eine schwere Form der Lungenentzündung, auch Legionärskrankheit genannt.
Wie kann ich mich schützen?
Die einfachste Möglichkeit um einer Infektion vorzubeugen ist, für regelmäßigen Durchlauf in den Wasserleitungen zu sorgen. Stand das Wasser bereits über eine lange Zeit und es besteht der Verdacht eines Legionellenbefalls, sollten die Rohrleitungen desinfiziert werden. Hierfür gibt es mehrere Möglichkeiten. Die erste ist die thermische Desinfektion. Hierbei soll heißes Wasser von min. 70°C für mindestens drei Minuten durch die Leitung fließen. Die hohe Temperatur sorgt für das Abtöten der Bakterien. Möglich wäre auch eine chemische Desinfektion mit Chlordioxid. Hierbei kann es aber unter Umständen zu Schäden an den Installationsmaterialien kommen. Eine weitere Möglichkeit ist die biologische Desinfektion, die 2-Phasen-Technologie, mit BactoBuster, einem biologischen, rein mineralischen Desinfektionsmittel. Mehr Informationen dazu hier.