Plastikflaschen (PET) – Trinkwasser mit Hormonen belastet?
Für das geschmacksneutrale und farblose Wasser aus der Plastikflasche wird im Supermarkt gerne Geld ausgegeben. Gelockt werden wir durch Versprechungen einer Wellness- und Lifestyle-Idylle.
Gesünder, sei es jedoch nach der Meinung von Experten in der Regel nicht. Forscher der Universität in Frankfurt konnten im Wasser geringe Mengen der Weichmacher Bisphenol A (kurz BPA), sowie hormonähnliche Stoffe, wie das weibliche Hormon Östrogen nachweisen, die alle großteils vom Kunststoff abgegeben wurden. Bei 12 von 20 Flaschen wurde diese hormonelle Wirkung festgestellt. Unter anderem wurden auch Schnecken, die sehr empfindlich auf östrogenhaltige Substanzen reagieren, in mit Wasser gefüllte Plastikflaschen gesetzt. Im Vergleich entwickelten diese Schnecken eine doppelt so hohe Reproduktion.
Wie gefährlich ist Wasser aus Plastikflaschen?
Gesundheitsschädigend sei das Wasser in der praktisch leichten Plastikflasche angeblich nicht. Trotzdem wurde deutlich, dass die gemessene Schadstoffkonzentration aus Glasflaschen oder Haushaltsleitungen um einiges geringer ausfiel. Vorsicht sei jedoch bei Säuglingen und Kleinkindern geboten. Laut einer Forschungsstudie aus dem Jahr 2005 der University of Cincinnati sollte generell auf Plastikprodukte bei dieser Zielgruppe verzichtet werden, denn die Weichmacher Bisphenol A könnten sich negativ auf die Gehirnentwicklung auswirken. Besonders werden hier Schnuller und Trinkflaschen hervorgehoben.
Plastik ist aus unserem Leben nicht wegzudenken
Der Rohstoff Plastik ist so gut wie überall vertreten, ob es sich nun um Verpackungen, Kinderspielzeug oder einen Gartenstuhl handelt. So werden den Schadstoffen viele Möglichkeiten geboten, indirekt in den menschlichen Körper zu gelangen. Etwa 60 Millionen Tonnen an Plastik werden jährlich allein in Europa produziert. Bei solch horrenden Zahlen ist auch die ökologische Komponente nicht außer Acht zu lassen, denn der größte Anteil wird nicht recycelt. Plastik zerfällt durchschnittlich erst nach 200 Jahren in seine Bestandteile. Bis dahin gibt es auch problematische Stoffe an die Umwelt ab. Genau diese Themen werden im Film „Plastic Planet“ von dem Österreicher Werner Boote behandelt, dessen Eröffnung des Filmes etwas provokant wie folgt lautet: „Wenn Sie diesen Film gesehen haben, werden Sie nie wieder aus einer Plastikflasche trinken“!
Lösungen
Die Gefahren ließen sich leicht ausschließen, würden die Hersteller Leichtglas statt PET verwenden. Leichtglas-Flaschen wiegen gerade mal ein Drittel der handelsüblichen Glasflaschen. Doch eine Umstellung kostet viel Geld… und so müssen wir selbst entscheiden: Glas, Plastik oder doch Leitungswasser?
Auf jeden Fall gilt:
- Trinken Sie kein Wasser aus ungekennzeichneten Flaschen.
- Stellen Sie PET-Flaschen generell nicht in die Sonne, denn durch Hitze und UV-Strahlung lösen sich noch mehr Stoffe aus dem Kunststoff.
- Auch wenn die Grenzwerte nicht erhöht sein mögen: Schmeckt das Wasser nach Plastik, entsorgen Sie es lieber.
Fazit
Um die Umwelt und auch das „Geldbörserl“ zu schonen, empfehlen Experten, auf Wasser in Plastikflaschen zu verzichten und stattdessen Leitungswasser zu benützen. Um sicher zu gehen, können Konsumenten einen Wasser-Test kostenfrei machen lassen, um die Qualität des Leitungswassers zu überprüfen. Mehr dazu hier.
Quellen:
T-ONLINE: Ist Wasser aus Plastikflaschen ungesund? Abgerufen 16. September 2014, von http://www.t-online.de/ratgeber/heim-garten/essen-trinken/id_49222780/ist-wasser-aus-plastikflaschen-ungesund-.html
UTOPIA: Leitungswasser statt Plastikflaschen! Abgerufen 16. September 2014, von http://www.utopia.de/magazin/leitungswasser-statt-plastikflaschen-gesundheit-preis-verlosung-design-trinkflasche-gewinnen
FIT FOR FUN: Wie gefährlich sind Plastikflaschen? Abgerufen 13. September 2014, von http://www.fitforfun.de/abnehmen/gesund-essen/pet-flaschen-wie-gefaehrlich-sind-plastikflaschen_aid_11235.html
KRÖSCHL, Sebastian: Filmtipp: Plastic Planet. Abgerufen 10. September 2014, von http://www.geo.de/GEO/natur/oekologie/filmtipp-plastic-planet-63386.html